Die Geschichte des Daumenkinos

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Die Daumenkino-Geschichte! Daumenkinos sind kleine Bücher, die man nur mit zwei Daumen umblättern kann und die so groß sind, dass sie in jede Hosentasche passen. Um eine flüssige Bewegung zu erzeugen, muss man die 40 Bilder nicht einzeln, sondern in einem Rutsch durchblättern. Dies geschieht mit zwei Daumen, daher der Name Daumenkino.

Diese Einfachheit macht das Daumenkino so beliebt. Jeder kann damit umgehen und vor- und zurückblättern. Man kann mit den beiden Daumen auch die Abspielgeschwindigkeit beeinflussen und so die Szene anders wirken lassen.

Man könnte das Daumenkino als einen frühen Mediaplayer bezeichnen. Nur dass man zum Abspielen der einzelnen Bilder keine Elektrizität benötigte, woran sich bis heute nichts geändert hat. Das Daumenkino gilt auch als Vorläufer der Filmprojektion (Kino). Die Anfänge gehen auf das Jahr 1860 zurück.

Die Geschichte des Daumenkinos

Als offizieller Erfinder des Daumenkinos gilt John Barnes Linnett. Obwohl der Franzose Pierre-Mubot Desvinges als Erfinder des Daumenkinos genannt wird, ließ sich Linnett die Erfindung 1868 als Kineograph patentieren.

Der deutsche Filmpionier Max Skladanowsky präsentierte 1895 zusammen mit seinem Bruder Emil Skladanowsky die erste Filmsequenz der Welt. Vor der eigentlichen Filmproduktion ließ er jedoch ein Daumenkino von der Filmsequenz anfertigen und konnte so seinen Film vorab betrachten.

Der amerikanische Erfinder Herman Casler gründete 1895 mit 3 weiteren Erfindern die Firma American Mutoscope. Das Mutoscope war die erste mechanische Form eines Daumenkinos. Die Seiten des Daumenkinos waren an einem Zylinder befestigt, der das Umblättern erleichterte.

1897 brachte der Fotograf und Filmtechniker Henry William Short das Daumenkino unter dem Namen Filoscope auf den Markt. Er befestigte das Daumenkino mit einer Metallhalterung, die das Umblättern erleichterte.

Damals wurden die Daumenkinos gezeichnet und nicht fotografiert. Die Herstellung ist bis heute gleich geblieben. Wenn man heute ein Daumenkino auf traditionelle Weise herstellen möchte, muss man eine Figur, die sich ständig verändert, mehrmals neu zeichnen, damit beim Abblättern eine Bewegung entsteht.

Dank der digitalen Technik ist es heute viel einfacher, Daumenkinos herzustellen. Lange Zeit war das Daumenkino mit der Entwicklung des Films in Vergessenheit geraten. Erst 2004 erlebte das Daumenkino eine Art „kultige“ Renaissance. In Stuttgart wurde das erste Daumenkinofestival eröffnet. Ein Jahr später fand in Düsseldorf die weltweit erste Daumenkinoausstellung statt. Zwei Jahre später das große Daumenkinofestival in Linz/Österreich.

Bis heute ist das Daumenkino in aller Munde und man weiß ja nie, vielleicht drehen Sie an unserem Stand Ihr eigenes Daumenkino.